[Songtext zu „Nebenan“]

[Strophe 1]
Nebenan, nebenan
Da wohnt a alter Mann
Den kaner riachen kann
Nebenan, nebenan
I waß net wia a haßt
Sei Türschild is verblasst
Er geht ganz selten vor die Tür
Wegen die Schmerzen in die Knia
Es gibt a kan, der ihm was schreibt
Und was ihm vom Leben bleibt
Er schaut beim Fenster raus

[Strophe 2]
Nebenan, nebenan
Wohnt a ewiger Student
Der ka Frau fürs Lebеn find
Nebenan, nebеnan
Wohnt a Mutter mit ihrem Kind
Dem nur die Nasen rinnt
Es schleift sein Teddy hinterher
Und die Mutter atmet schwer
Sie muss sich täglich malträtieren
Wenn sie vor der Entscheidung steht
Entweder hungern oder friern
[Strophe 3]
Nebenan, nebenan
Wohnt a frischvermähltes Paar
Des nur kurz im Märchen war
Nebenan, nebenan
Hört man Schreie durch die Wand
Und dann tragt sie an Verband
Nebenan is oft so weit
Weu ma nimmt sich nicht die Zeit
Und schaut gern drüber hinweg
Und was auf der Strecke bleibt

[Strophe 4]
Des is die Menschlichkeit
Der man kaum Bedeutung schenkt
Und sie mehr und mehr verdrängt
Die Menschlichkeit
Dieser göttliche Instinkt
Der uns einander näher bringt
Und es fragt sich kaner mehr
„Wer is wirklich neben mir?“
Jeder is auf sich bedacht
Nur wer mit Menschen nimmer kann
Der is irgendwann alla

[Strophe 5]
Nebenan, nebenan
Da hat gwohnt a alter Herr
Die Wohnung steht jetzt leer
Nebenan, nebenan
Is bald wer neuer da
Und der alte Mann geht niemand o