Samra
1995
[Songtext zu „1995“]

[Part 1]
Kalte Winternächte, Januar, circa zwanzig Uhr
Mama weint, in ihrem Bauch mein Kopf um meine Nabelschnur
Warst nächtelang bei mir, doch niemand durfte mich berühr'n
Deine Blicke war'n wie Hände, ließen Wärme für mich spür'n
Lag zwei Monate im Brutkasten, spürte Mamas Puls rasen
Sollt ich's schaffen, glaub mir, wirst du's eines Tages gut haben
Hör' die Gebete, die du ständig von dir sprichst
Meine Dunkelheit, die wandеlst du zu Licht, Mama
Gott hat es mit uns gut gemeint, еr machte, dass ich leben kann
Nicht nur den Geschmack davon, er meint damit ein Leben lang
Wir haben es geschafft, obwohl wir beide lange Angst hatten
Also musst ich raus und mein Versprechen für dich wahrmachen
Siebenter Monat, guck ma', ich kann endlich laufen, Mama
Laufe durch den tiefsten Winterregen, Schnee und atme Drama
Mach dir keine Sorgen, doch wenn ich's nicht durch den Winter schaffe
Hab' ich dir im weißen Schnee mit Füßen Spur'n hinterlassen
Dunja, du hast mir gezeigt, dass ich nicht einsam bin
Du teilst mit mir die Trän'n, wenn ich weine wie ein kleines Kind
Ich konnt dir nicht viel bieten, doch als Freunde mich verließen
Nahmst du meine Hand, mein Engel, und du führtest mich durch Kriege
Steine auf den Wegen, weil die Droge mir die Seele frisst
Der Teufel hat mir beigebracht, dass diese Welt gefährlich ist
Werd' es nie vergessen und bin dankbar, wenn ich Kälte find'
Denn es machte mich zu dem ich bin
[Part 2]
Alpa Gun, Bushido, Capi, sag mir, wo ich hingehöre
Zwischen Licht und Schatten, lebe zwischen Gut und Böse
Erster großer Deal, doch Samra darf damit kein Brot verdien'n
Probleme von der Straße brachten in die Wände Rosenkrieg
Ekelhaftes Drecksbusiness, jeder will dich runterzieh'n
Doch ich bin wie Phönix aus der Asche, dis' der Unterschied
Negative Schlagzeil'n in der Suchfunktion
Ich wünsche keinem etwas Schlechtes, außer nur dem ein'n ****
Ich musst im Ghetto gucken, wo ich bleibe
Und wurde durch Rap zu dem Besten aller Zeiten
Alles ging so schnell, wenn ich die Zeit Revue passieren lasse
Auf einmal kam der Fame, dickes Geld und viele Platten
Und damit auch Schattenseiten, denn im Ghetto schießen Waffen
Auf einmal stapeln wir Awards und die Gerichte Akten
Mit mei'm Talent kam der weiße Benz, Designerhemd
Doch in schlechten Zeiten dis Gefühl, als ob mich keiner kennt (Tze)
Ich schreib' Gedanken auf und mache Geld damit
Doch was bringt mir Geld, wenn man sich ständig damit selber fickt?
Danke mein'n Brüdern, Mama, Papa und auch meiner Frau
Jetzt bin ich clean, ich kann endlich in den Spiegel schau'n
Ich bin selber stolz auf mich, Mama, guck, die Fans warten
Lieber Gott, danke, dass ich endlich als ich selbst da bin
Der Rest kann lieben oder gar nicht erst versuchen
Denn ich bin Samra, Hussein Akkouche
[Outro]
Samra ist der Beste