Hildegard Knef
Was hab’ ich von meinem Doppelbett, wenn Du auf Nachtschicht bist?
Wenn der Nachtwächter guten Morgen sagt
Und der Mond zum Frühstück geht
Die Sonne ihr Aufstehen auf später vertagt
Der Nachbar sich über den Wecker beklagt
Die Milchstraße ihre Läden schließt
Kommst du von der Arbeit nach Haus
Was hab ich von meinem Doppelbett
Wenn du auf Nachtschicht bist?
Mein Kopfkissen wird zum Nagelbrett
Wenn du nicht bei mir bist
Ich starr auf die Uhr, die rückwärts geht
Und glaub dass die Zeit den Plan verlegt
Doch wenn in die Stille die Haustür schlägt
Frag ich nicht mehr, was war
Wenn der Steuerbeamte die Akten verschließt
Und der Himmel auf Sparstrom steht
Die Venus ihre Befehle verliest
Der Rentner die müden Geranien begießt
Der Bäcker sein letztes Brot verkauft
Nimmst du deinen Mantel und gehst
Was hab ich von meinem Doppelbett
Wenn du auf Nachtschicht bist?
Ich träume von einem Festbankett
Das dir zu Ehren ist
Denn du wirst zum Mann des Jahres erklärt
Dein Aufruf hat endlich die Welt bekehrt
Dass ein Ehemann nach Haus gehört
Wenn seine Frau ihn liebt